Nur eine Woche nach dem ersten Sieg der Saison stand das erste Rückspiel gegen die TSG Füchse Quedlinburg an. Der Phönix Floorballkader war mit 15 Spielern groß, so war Moritz Wolf wieder dabei und Viet Than absolvierte sein erstes Spiel für Phönix Leipzig. Zusätzlich waren auch Mirko Körner und Top-Joker Johannes Wurlitzer wieder am Start, von denen einiges an Schusskraft für Phönix erhofft wurde. Demgegenüber standen lediglich 9 Quedlinburger. Erwartet wurde ein erneut eher passiver Gegner, der tief steht und mit Kontern und langen hohen Bällen zu agieren versucht. Der Plan lautete ähnlich wie die Woche zuvor, viel zu schießen, aber doch auch vermehrt die Bälle zirkulieren zu lassen.
Leipzig gibt im ersten Drittel den Ton an
Zu Beginn des ersten Drittels standen die Quedlinburger ein bisschen weniger tief als im letzten Spiel. Trotzdem spielte Phönix wiederum ein ähnliches Powerplay-artiges Spiel. So konnten viele Abschlüsse genommen werden, wenn auch nicht aus allzu gefährlichen Positionen. Wie im letzten Spiel war es aber Quedlinburg, das den Score eröffnete. In der 4. Minute fand ein Weitschuss den Weg an allen Beinen inklusive Torwart vorbei ins Phönix Tor zum 0:1 Rückstand. Das war man sich ja bereits gewöhnt und deshalb spielte Phönix in gleicher Weise weiter. Es folgten unzählige Schüsse von Phönix, die – ganz im Gegenteil zum späteren Spielverlauf – selten geblockt wurden, aber so gut wie immer am Tor vorbei sausten. In der 12. Minute legte Gerrit Fuchs auf Johannes ab, der einen schnellen Bogenlauf hinlegte und so endlich einmal aus gefährlicherer Position abschließen und zum 1:1 Ausgleich treffen konnte. In der 17. Minute folgte dann die 2:1 Führung für Phönix, als Mirko sich in torgefährliche Distanz brachte und abschloss, nachdem er einen gegnerischen Pass antizipierte und abfangen konnte. Leider folgte der Ausgleich nur 50 Sekunden später, wegen eines Ballverlustes nach einem schlechten Pass in der gefährlichsten Zone der eigenen Spielfeldhälfte. Das Schussverhältnis zum Ende des ersten Drittels war verrückte 26 zu 12 Schüsse zugunsten von Phönix. Trotzdem oder möglicherweise gerade deshalb waren es eher Einzelleistungen, die die entscheidenden Momente des Drittels prägten. Irgendwie war noch kein klares Zusammenspiel in der Mannschaft erkennbar, was in der Pause in der Kabine auch angesprochen wurde.
Freude über Torpremiere währte nur kurz
Das zweite Drittel ähnelte zu Beginn dem zweiten Drittel letzter Woche. Es war eher ein offener Schlagabtausch, das Schussverhältnis war nicht mehr so unausgeglichen, wenngleich immer noch zugunsten von Phönix. Das Unheil nahm seinen Lauf nachdem Phönix eine gut gemeisterte Unterzahlsituation überstand. Es folgten drei Gegentor innert kürzester Zeit: In der 31. Minute ein Weitschuss zum 2:3. Nur 16 Sekunden später eine Situation, wo weder Torhüter noch Verteidiger einen Ball aus dem Slot kläre können zum 2:4. In der 35. Minute ein Ballverlust hinter dem eigenen Tor mit darauffolgendem Pass vors Tor zum 2:5. Es waren lähmende Minuten, doch noch in der 35. Minute spielte Johannes von einem Freistoss zurück auf Viet, der in der Rückwärtsbewegung einen langen Ball in Richtung Tor wagt, der tatsächlich zum 3:5 im Netz landete. Sein erstes Tor im ersten Spiel hatte er somit realisiert und das erst noch zu einem so wichtigen Zeitpunkt. Es wurde lautstark gefeiert. Dieser Moment hätte ein Wendepunkt darstellen können, doch es kam leider anders. Denn nur etwa eine Minute später Schlug erneut ein Weitschuss im Phönix Tor ein. Es kam sogar noch dicker. Nachdem ein Schuss von einem Feldspieler in extremis im Torraum geklärt werden musste, verwertete Quedlinburg den folgerichtigen Penalty zum 3:7. In der 39. Minute folgte dann endlich ein herrliches Tor für Phönix. Pascal Richter setzte zum Bogenlauf an, zog damit die Quedlinburger auf eine Seite, spielt aber dann doch auf Tino Pagel, der den perfekten Querpass auf den völlig frei stehenden Tommy Kürschner spielte. Tommy, geübt im Versenken genau solcher Pässe, erzielte das so wichtige 4:7. Dies war der Lichtblick in diesem Horror-Drittel, besser gesagt sogar im gesamten Spiel, denn dieses Tor sollte das einzige bleiben, das wirklich schön herausgespielt wurde.
Hoffnung auf das letzte Drittel
Es war jedem klar, dass dieses Spiel noch gedreht werden musste, wenn man realistische Chancen aufs Playoff wahren wollte. So lautete auch die Pausenansprache ans Team, endlich als Mannschaft aufzutreten und das gemeinsam zu meistern. Nach kürzester Zeit im letzten Drittel fiel auch noch Viet verletzt aus. Phönix lief weiter verzweifelt an und schoss unablässig, doch Quedlinburg blockte sich in einen Rausch. Nachdem Tino in der 47. Minute einen Ball rückhand in die nahe Ecke zum 5:7 versenken konnte, kam nochmals berechtigte Hoffnung auf, dieses Spiel noch drehen zu können. Die Räume in der Defensive mussten demnach etwas geöffnet werden, trotzdem fielen keine zu einfachen Gegentore, wie im vorherigen Drittel, mehr, was die Moral zumindest hoch hielt. In den Schlussminuten waren die Phönix Chancen nicht mehr abzählbar, es waren einfach zu viele, doch erst nachdem der Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzt wurde, gelang Johannes in der 60. Minute mit einer kämpferischen Einzelleistung das 6:7 Anschlusstor. Es blieben nur noch 35 Sekunden zu spielen und schlussendlich traf Quedlinburg noch ins leere Tor zum 6:8 Endstand. Es war ein enttäuschendes Spiel, das schmerzlich aufzeigte, dass Phönix in dieser Saison spielerisch einfach nicht Fuß fassen kann. Hier eine eingehende Analyse dazu zu liefern, wäre jedoch verfrüht. Es folgt erstmal eine Spielpause, in der man nochmals gezielt auf den Rest der Rückrunde trainieren kann.