SSV Heidenau – Phönix Leipzig 3:2
Am Sonntag ging es für die Floorballer von Phönix Leipzig zum zweiten Spieltag der Saison nach Bautzen, wo man mit dem SSV Heidenau auf den Tabellenführer treffen sollte. Gut gelaunt und vergleichsweise ausgeschlafen – Teile der Mannschaft waren bereits am Samstag zwecks Stärkung des Teamgeistes angereist und hatten die lokale Kneipenkultur einer Prüfung unterzogen – ging es in die Partie.
Ausgleich per kuriosem Eigentor
Von Beginn an entwickelte sich ein enges und umkämpftes Spiel, das über weite Strecken zwar auf beiden Seiten körperbetont aber fair geführt wurde. Dabei konnte in der elften Minute zunächst der Gegner eine Unaufmerksamkeit der neu zusammengewürfelten Phönix-Abwehr nutzen, die in der Anfangsphase ein wenig brauchte, um sich auf das Heidenauer Pressing einzustellen, und mit 1:0 in Front gehen. Kaum dreißig Sekunden später fiel jedoch der Ausgleich für die Feuervögel. Während die Leipziger Bank noch lautstark Rückpass monierte, gaben die Schiedsrichter (Eigen-)Tor – der Ball war auf kuriose Weise hinter der ansonsten stark parierenden Schlussfrau der Heidenauer gelandet. In der Folge entwickelte sich ein intensive zweite Drittelhälfte mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Dabei wurden die eigentlich sogar zwingenderen Chancen der Elbstädter durch den an diesem Tag besten Spieler der Phönixe , Goalie Lukas Nietfeld, ein ums andere Mal vereitelt. Gegenüber reagierte dann Neuzugang Tim Müller kurz vor der Drittelpause (20.) im Heidenauer Torraum nach einem Schuss von Center Vincent Hähnig am schnellsten und schob den Abpraller zur 2:1-Führung über die Linie. Und so konnte man bei diesem Zwischenstand vorsichtig optimistisch in die Drittelpause gehen.
Mehr Strafen als Tore ab dem zweiten Drittel
Eingeleitet wurde die zweite Spielzeit dann mit der Ankündigung der beiden Offiziellen, aufgrund wiederholter Vergehen im ersten Drittel die nächsten Stockschläge auf beiden Seiten mit Zwei-Minuten-Strafen zu ahnden. Kaum waren 40 Sekunden im zweiten Drittel gespielt, in dem mit Philipp Zeltner auch der letzte Neuzugang der Saison sein Debut in Grün-Weiß gab, traf es bereits den ersten unglücklichen Heidenauer. Doch das Floorballteam Phönix Leipzig konnte die anschließende Überzahlsituation nicht nutzen, scheiterte immer wieder an der starken Heidenauer Torhüterin und der eigenen Schussqualität. Und auch in der Folge konnten die Feuervögel diese eigentlich stärkste Phase ihres Spiels nicht in zählbares übersetzen, obwohl man sogar eine zwischenzeitliche Unterzahl – Pascal Richter ging wegen Stockschlags auf die Strafbank – schadlos überstehen konnte und auf den dritten Treffer drängte. Stattdessen bekam Heidenau gegen Ende des Drittels wieder Oberwasser und setze den Aufbau der Leipziger nun wieder früher unter Druck. Diese Taktik zahlte sich in der 36. Minute aus, als Phönix den Ball mehrfach nicht aus dem eigenen Slot befördern konnte und zur Strafe den 2:2-Ausgleich hinnehmen musste. Danach hagelte es Strafen auf beiden Seiten und so ging es nach einer weiteren – dank bravouröser Paraden und starker Verteidigung – schadlos überstandenen Unterzahl dann im Modus vier gegen vier in die zweite Pause.
Entscheidung fällt in der 58. Minute
Für das letzte Drittel war die Marschroute klar. Nach wie vor alles offen sollte sich jetzt für den Einsatz und die weite Anreise belohnt werden. Doch allen guten Vorsätzen zum Trotz fand die Leipziger Offensive im letzten Drittel nicht mehr so richtig Zug zum Tor, wirkte bei Ballannahme und Abschlüssen oft überhastet. Und während man sich am guten Stellungsspiel der Heidenauer Verteidigung die Zähne ausbiss, blieb deren Offensive stehts gefährlich. Und so kam es, wie es kommen musste: Obwohl man die vierte Unterzahl des Spiels noch überstand, weil Vincent Hähnig über weite Strecken nicht vom Ball zu trennen war, konnte Lukas Nietfeld im entscheidenden Moment einen Schuss aus dem Halbfeld zwar noch parieren, war beim Nachschuss aber machtlos, so dass man kurz vor Schluss doch noch den Rückstand hinnehmen musste (58.). Da die letzten Offensivbemühungen der Feuervögel dann trotz 6:4-Überzahl zu harmlos ausfielen, blieb es am Ende bei der ersten knappen Niederlage der Saison.
Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und da am nächsten Sonntag Floorball Bautzen zu Hause empfangen wird, bleibt wenig Zeit zum Innehalten. Statt also mit dem Dauerbrenner „Chancenverwertung“ zu hadern, sollte man nun auf der soliden Abwehrleistung (vorallem in Unterzahl) und den starken Paraden des Goalies aufbauen, um es beim nächsten Mal besser zu machen und das Spiel für sich zu entscheiden.
(P. Zeltner)
FBC Phönix Leipzig:[T] Lukas Nietfeld, Maik Biedermann, Philipp Zeltner, [C] Jakob Neumann, Felix Hilla, Stefan Piefel, Tommy Kürschner, Pascal Richter, Vincent Hähnig, Tobias Schulze, Albrecht Süß, Matthias Lenk, Tim Müller
1. Drittel: | ||||
10:44 | 1:0 | Lars Kegel (Holm Kegel) | SSV Heidenau | |
11:14 | 1:1 | Eigentor | FBC Phönix Leipzig | |
19:13 | 1:2 | Tim Müller (Vincent Hähnig) | Leipzig | |
2. Drittel: | ||||
0:40 | 2′ (Stockschlag) | Daniel Enrico Kaiser | Heidenau | |
5:42 | 2′ (Anheben des Stocks) | Pascal Richter | Leipzig | |
15:12 | 2:2 | Benedict Riedel | Heidenau | |
16:30 | 2′ (Stockschlag) | Pascal Richter | Leipzig | |
18:47 | 2′ (Stockschlag) | Vincent Hähnig | Leipzig | |
18:47 | 2′ (Überharter Körpereinsatz) | Daniel Enrico Kaiser | Heidenau | |
3. Drittel: | ||||
14:19 | 2′ (Überharter Körpereinsatz) | Stefan Piefel | Leipzig | |
17:30 | 3:2 | Björn-Sebastian Uslaub | Heidenau | |
18:35 | 2′ (Stoßen) | Christoph Meinhardt | Heidenau |