FBC Phönix Leipzig – Bautzen Bears 6:5 (4:3 / 1:1 / 1:1)
Zehn Wochen nach dem letzten Ligaspiel durften die Feuervögel am gestrigen Samstag endlich wieder ihre grün/weißen Trikots überstreifen, um die angebrochene Verbandsliga-Saison nach dem erneutem Corona-Lockdown fortzusetzen. Gegner waren die ‚Bears‘ aus Bautzen, gegen die man zu Saisonbeginn einen herben Dämpfer (4:8 Niederlage) einstecken musste.
Unter geänderten Vorzeichen – Phönix mit vollem Kader und 2 Siegen im Gepäck, das Floorball-Team aus Bautzen mit 7 Feldspielern und 2 Niederlagen zuletzt – fand die Partie im benachbarten Halle statt.
Das Duell startete mit deutlicher Feldüberlegenheit der Leipziger. Bautzen beschränkte sich, auch der geringen Spieleranzahl geschuldet, aufs Abwarten und Kontern. Bereits in der 3.min wurde diese Passivität jedoch erstmals bestraft, als Jeremy Benyovsky die Phönixe mit einem gezielten Schuss aus kurzer Distanz in Führung brachte. Nur 2 Minuten später nutzten dann aber auch die Ostsachsen ihre erste gute Chance und erzielten prompt den Ausgleichstreffer.
Der FBC ließ sich davon aber nicht beirren und versuchte den vielen Ballbesitz in Zählbares umzumünzen. Nach einer schönen Doppelpass-Kombination zwischen Noemi Dornheim und Tobias Schulze fiel in der 9.Spielminute das 2:1 für die Messestädter. In der Folge versuchte Phönix weitere Treffer nachzulegen und das Spiel in die gewünschte Richtung zu lenken.
Drei-Tore-Führung nach zwölf Minuten
In der 11. und 12. Minute sorgten schließlich Benyovsky und Spielertrainer Pascal Richter mit dem 3:1 und 4:1 für einen wichtigen Doppelschlag, der den Feuervögeln eigentlich die nötige Ruhe geben sollte, um das Drittel souverän runterzuspielen. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Phönix versuchte es nun zunehmend mit dem Kopf durch die Wand und leistete sich im Spielaufbau unnötig viele Konzentrationsfehler. Das Resultat waren einige gefährliche Konteraktionen der Bears, die Goalie Marcus Günther nur mit Mühe und Not entschärfen konnte. In der 14.Spielminute fiel dann schließlich der überfällige Anschlusstreffer zum 4:2. Auch das kurze Zeit später folgende 4:3 konnte nicht verhindert werden und so war die klare Führung aus der Anfangsphase plötzlich dahingeschmolzen. Die Gegentore resultierten dabei fast ausschließlich aus eigenen Fehlern im Aufbauspiel, was die Angelegenheit noch ärgerlicher machte für den FBC.
Mit dieser Erkenntnis ging es in die Drittelpause. Nach einigen personellen Wechseln und motivierenden Worten des Trainergespanns ging man mit dem Willen in den 2.Spielabschnitt, das Spiel wieder mehr unter Kontrolle zu bekommen und die Ballbesitzphasen zu erhöhen.
Comeback nach mehr als 700 Tagen Verletzungspause
Erstmals betrat auch Ur-Phönix Tino Pagel nach seinem 2fachen-Achillessehnenriss vor 2 Jahren wieder das Spielfeld, um seine Mannen in der Defensive zu unterstützen.
Mit ihm, sowie Tommy Kürschner und Felix Smolka sollte noch einmal neuer Schwung in die Partie gebracht werden.
Zeitweise gelang dieses Vorhaben auch, nur fehlte weiterhin die nötige Ruhe in den Reihen, um die Bälle nicht zu leichtfertig herzuschenken. Bautzen wusste es an diesem Tag gut zu nutzen und setzte immer wieder gekonnte Nadelstiche nach vorne. In der 30.min gelang schließlich der 4:4 Ausgleich und man sah für kurze Zeit die sicher geglaubten Punkte dahinschmelzen. Glücklicherweise konnte Kürschner nur 15 Sekunden später mit einem Rückhandschuss aus kurzer Distanz (nach Vorlage von Benyovsky) wieder den Ein-Tore-Vorsprung herstellen. Mit diesem ging es nach einem ereignislosen Drittelende in die zweite Spielunterbrechung.
In dem Wissen, dass man die Partie komplett in der Hand hatte und sich an diesem Tag nur selbst schlagen konnte, wurde von den Trainern nochmals darauf verwiesen, die nötige Cleverness an den Tag zu legen und nicht mehr auf „Teufel-komm-raus“ in die gefährlichen Konter des Gegners zu rennen.
Das letzte Drittel der Feuervögel begann abermals unkonzentriert und so dauerte es nur wenige Minuten, bis die Ostsachsen allmählich den Druck erhöhten, sich vorne festsetzten und schließlich den erneuten Ausgleichstreffer zum 5:5 erzielten. Das Spiel der Phönixe wirkte in diese Pressingphase der Bears zu ausrechenbar und hektisch. Entlastungsangriffe kamen nur noch vereinzelt zustande, weil viele Bälle unkontrolliert in die gegnerische Hälfte bugsiert worden.
In der 13.min waren es dann aber doch die Leipziger, die eine erneute Führung bejubeln durften. Wieder waren es Schulze und Dornheim, die im cleveren Zusammenspiel den Ball über die Linie brachten. Diesmal fungierte jedoch der Spielertrainer mit einem gezielten Flachschuss als Torschütze.
Dieser Treffer brachte den Glauben an den Sieg zurück und man stemmte sich in den letzten Minuten mit aller Kraft gegen die drohende Punkteteilung. Leider nicht immer mit fairen Mitteln und so kam es, wie es kommen musste und der FBC (in Person von Schulze) kassierte 2 Minuten vor dem Spielende eine 2min-Strafe (Stockschlag) und musste die Partie in Unterzahl zu Ende spielen.
Abermals waren nun Wille und Einsatzbereitschaft gefragt, um den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten. Im Gegensatz zu ihrem Senf waren die Schüsse der Bautzner an diesem Tag jedoch nicht scharf genug und so konnte FBC-Torhüter Günther mit einigen starken Paraden den Sieg schließlich ins Ziel retten.
Die Erleichterung und Freude war den Feuervögeln ins Gesicht geschrieben, denn die 3 gewonnenen Punkte waren in der insgesamt sehr fairen Partie ein hartes Stück Arbeit. Die Bears machten es den Leipzigern mit ihrer überfallartigen Spielweise nicht immer leicht an diesem Nachmittag. Phönix muss sich dabei vorwerfen lassen, die Überlegenheit auf dem Feld nicht effektiv genutzt zu haben, um die nötige Ruhe ins eigene Spiel zu bekommen. Daran gilt es für die kommenden Aufgaben zu arbeiten. Insgesamt durfte man aber mit der gezeigten, kämpferischen Leistung durchaus zufrieden sein. Mit 3 Siegen in Folge und Tabellenplatz 4 kann man nun erhoben Hauptes nach Dresden reisen. Dort findet am 13.02. das nächste Verbandsliga-Spiel statt. Gegner wird der USV TU Dresden ll sein.
Phönix Leipzig: Maik Biedermann, Jeremy Benyovsky, Jakob Neumann, Patrick Rahause, Felix Smolka, Tommy Kürschner, Pascal Richter, Noemi Dornheim, Tobias Schulze, Albrecht Süß, [T] Marcus Günther, Tino Pagel, [C] Mirko Körner, Tim Müller
1. Drittel: | ||||
2:18 | Tor | 1:0 | Jeremy Benyovsky | Phönix Leipzig |
4:28 | Tor | 1:1 | Jonas Pannasch | Bautzen Bears |
8:58 | Tor | 2:1 | Noemi Dornheim (Tobias Schulze) | Phönix Leipzig |
10:14 | Tor | 3:1 | Jeremy Benyovsky (Noemi Dornheim) | Phönix Leipzig |
10:59 | Tor | 4:1 | Pascal Richter | Phönix Leipzig |
12:34 | Tor | 4:2 | Julian Stehr (Jonas Pannasch) | Bautzen Bears |
17:42 | Tor | 4:3 | Sven Matschke | Bautzen Bears |
2. Drittel: |
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9:23 | Tor | 4:4 | Valentin Koban (Julian Stehr) | Bautzen Bears |
9:37 | Tor | 5:4 | Tommy Kürschner (Jeremy Benyovsky) | Phönix Leipzig |
3. Drittel: |
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5:51 | Tor | 5:5 | Valentin Koban | Bautzen Bears |
12:43 | Tor | 6:5 | Tobias Schulze (Noemi Dornheim) | Phönix Leipzig |
17:37 | Strafe | 2′ (Stockschlag) | Tobias Schulze | Phönix Leipzig |
Auszeiten: |
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Phönix Leipzig | – |
Bautzen Bears | 3/17:13 |