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Rotta entscheidet Gipfeltreffen in Leipzig nach Verlängerung

Der Augenblick der Entscheidung im Sudden-Death: Ein Distanzschuss rutscht „Stürmergoalie“ Barthel durch die Beine.

Nach dreiwöchiger Spielpause durften die Leipziger Phönixe am gestrigen Sonntag endlich wieder ins laufende Saisongeschehen eingreifen. Nach den ernüchternden Ergebnissen der letzten Spiele in Liga und Pokal, galt es für unsere Feuervögel endlich wieder eine gute Leistung abzuliefern, um im Kampf um die begehrten Play-Off-Plätze nicht weiter an Boden zu verlieren. Gegner in der (kleinen) Arena zu Leipzig war der Klassenprimus aus Rotta, welcher bis dato noch ohne Punktverlust durch die Saison gegangen war und zudem die stärkste Offensive der Liga stellt.

Nahezu in Bestbesetzung und mit dem (langsam wieder genesenden) Johannes Wurlitzer auf der Trainerbank ging man also in die Spitzenpartie des Spieltages, in welcher es jedoch nach knapp vier gespielten Minuten bereits 0:2 aus Sicht der Feuervögel stand. Müller und Gloser trafen für die Sachsen-Anhaltiner, welche die anfängliche Unordnung im Leipziger Aufbauspiel ausnutzten, und gnadenlos demonstrierten, warum sie an der Tabellenspitze stehen: Pass – Schuss – Tor !

 Doch die Phönixe schienen nun aus ihrem – für Vögel recht ungewöhnlichen –  Winterschlaf erwacht zu sein. In der achten Minute konnte Tino Pagel den Ball im Zusammenspiel mit Knut Woldt im Rottaer Tor versenken und für die Leipziger somit auf 1:2 verkürzen. Das Spiel wurde nun immer munterer, und Angriffen der einen Seite folgten meist Konter der anderen. Im weiteren Verlauf des Drittels gelang es der Mannschaft aus Rotta zwar nach 13 Minuten den Zwei-Tore-Vorsprung durch ein weiteres Tor von Andre Müller wieder herzustellen, doch Stefan Schröter brachte die Leipziger nach Zuspiel von René Wildgrube mit einem sehenswerten Schuss wieder in direkte Schlagdistanz.

 Das zweite Drittel begann für die Phönixe vielversprechend. Gegen den Zwei-Tore-Fluch der letzten drei(!) Spiele ankämpfend, ließ man dem Gegner nun immer weniger Luft, und erreichte in der 24. Spielminute den verdienten Ausgleich.Wildgrube erzielte nach Zuspiel von Florian Fischer das 3:3 und ließ somit die Hoffnung in den Herzen der Phönixe aufflammen. Doch das Tor, welches eigentlich hätte Sicherheit vermitteln müssen, führte in den Reihen der Leipziger zu einem seltsamen Wandel. Das Spiel wurde zunehmen unkonzentriert und grobe individuelle Fehler führten letztlich dazu, dass die Phönixe mit einem 3:5 Rückstand in die Drittelpause gehen mussten. Müller zum Dritten, und Engel hatten die Gäste wieder mit zwei Toren in Front gebracht, obwohl diese durch ein Bodenspiel von Gerold gar zwei Minuten in Unterzahl spielten.

 Den Phönixen war vor dem Anpfiff zum letzten Drittel klar, dass man nur durch eine starke, kämpferische Leistung noch einmal ins Spiel zurückfinden könne. Und man stellte sich diesem Kampf: Wildgrube, welcher zum Matchwinner des Tages bei den Leipzigern avancierte, erzielte mit einem Sonntagsschuss ins Eck das 4:5, und läutete somit die Wiederauferstehung der Feuervögel aus ihrer in den letzten Spielen hinterlassenen Asche ein. Trotz eines erneuten Rückschlages in der 46. Minute, in welcher Andre Müller mit seinem vierten Tor des Tages zum 4:6 netzte, waren die Phönixe nun nicht mehr zu stoppen. Mit Kampfgeist mobilisierte man die letzten Kräfte und konnte schlussendlich durch zwei schöne Fernschüsse von Kapitän Nils Wranik (Vorlage Woldt) und Karsten Krämer den ersten Punkt des Tages durch ein 6 -6 nach der regulären Spielzeit erringen.

Doch die Phönixe wollten nun auch den Sieg im anschließenden, zehnminütigen Sudden Death um somit einen weiteren Punkt zu erhaschen. Leider schied der bis dahin stark haltende Torhüter Peter Fuhrmann aufgrund anderer sportlicher Verpflichtungen aus, und der gelernte Stürmer Marcus Barthel übernahm für die Verlängerung dessen Position.

In den folgenden drei Minuten konnten die gut 30 Zuschauer ein emotionales Auf und Ab beobachten, in welchem die Phönixe schließlich in Unterzahl („2min“ für Krämer wegen Stockschlags) unterlagen, und somit nur einen Punkt aus der Partie mitnehmen konnten.

 In zwei Wochen treffen die Phönixe in heimischer Halle auf die zweite Garde des amtierenden deutschen Meisters aus Wernigerode. An diesem Tag gilt es, nicht nur die zweite Kerze auf dem Adventskranz anzuzünden, sondern auch endlich wieder einen Sieg gegen einen direkten Play-Offs-Kontrahenten zu erringen. Die gestrige Leistung aller Spieler sollte dahingehend äußerst positiv stimmen.

 

Protokoll:

1. Drittel:
02:19 0:1 Andre Müller (Maik Bahr) SV Rotta
03:57 0:2 Denny Gloser SV Rotta
07:27 1:2 Tino Pagel (Knut Woldt) FBC Phönix Leipzig
13:46 1:3 Andre Müller (Alexander Reitzig) SV Rotta
15:36 2:3 Stefan Schröter (René Wildgrube) FBC Phönix Leipzig
2. Drittel:
3:11 3:3 René Wildgrube (Florian Fischer) FBC Phönix Leipzig
10:38 3:4 Andre Müller SV Rotta
11:49 2′ Christopher Gerold SV Rotta
15:47 3:5 Martin Engel SV Rotta
3. Drittel:
2:44 4:5 René Wildgrube (Ralph Wittwer) FBC Phönix Leipzig
6:21 4:6 Andre Müller (Alexander Reitzig) SV Rotta
15:41 5:6 Nils Wranik (Knut Woldt) FBC Phönix Leipzig
17:01 6:6 Karsten Krämer FBC Phönix Leipzig
Verlängerung:
2:39 2′ Karsten Krämer FBC Phönix Leipzig
3:22 6:7 Denny Gloser SV Rotta

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Im letzten Drittel gegen Salzwedel den Faden verloren


„Wie lange dauert so ein Spiel?“ fragte uns ein Zuschauer während der Pause vor dem letzten Drittel. 60 Minuten – ganz klar. Das bedeutet also: Wenn man in den letzten zwanzig Minuten des Floorballspiels die eigene Linie völlig verliert, dann verdeckt so ein 2:7 Endstand mit einer 0:4 Bilanz im letzten Drittel die ordentlichen 40 Minuten davor: Nämlich eine recht solide Abwehrleistung, teilweise guten Kombinationen, ein schönes Tor von René und weiteren guten Chancen, die Führung der Grizzlys zumindest zu egalisieren. Zwar unterstütze der FBC Phönix Leipzig den Gegner von Beginn an wieder unnötigerweise mit eigenen groben Fehlern, allerdings lag der dünne und kränkelnde Kader mit 2:3 Toren nach zwei Dritteln immer noch in aussichtsreicher Position auf den Sieg.

Um den knappen Rückstand zu drehen, wählte der FBC für das letzte Drittel eine offensivere Taktik. Jedoch erstickten die Salzwedeler dieses Vorhaben in der 43. Minute im Keim: Mit einem Doppelschlag binnen 30 Sekunden erhöhten die jungen Floorballer aus dem Norden von Sachsen-Anhalt auf 5:2 und zerschlugen damit die Moral der Leipziger. Nach diesem Knackpunkt verwaltete Salzwedel die Führung souverän und baute sie noch um zwei weitere Tore aus.

Ausrichter des heutigen 6. Spieltags der Regio-Ost in der Staffel B war der PSV Dessau, der im Spiel zuvor (10.00Uhr) nur knapp mit einem 6:7 gegen Genthin an seinen ersten Punkten im Großfeldbetrieb vorbeigeschrammt ist. An der ganzen Spieltags-Organisation mit Plakaten, Kabinenbeschriftungen, Catering und sogar Cheerleadern während der Drittel-Pausen, sowie Spielaufzeichnung könnte sich so manch ein Team (Phönix nicht ausgenommen) noch einiges abschauen.

Als nächstes erwartet Phönix am So, 20. November in Leipzig den Spitzenreiter aus Rotta. Nachdem der FBC mit den jüngsten Ergebnissen seine Favoritenrolle wiederabgegeben hat, kommt man in dem bevorstehenden Spiel als Außenseiter vielleicht mal wieder häufiger zu Toren.

Spielprotokoll:

1. Drittel:
8:45 0:1 Felix Bünte Floorball Grizzlys Salzwedel
14:18 1:1 René Wildgrube FBC Phönix Leipzig
2. Drittel:
31:04 1:2 Maximilian Radtke (Felix Bünte) Floorball Grizzlys Salzwedel
36:03 1:3 Florian Uhde (Christian Schulze) Floorball Grizzlys Salzwedel
38:39 2:3 FBC Phönix Leipzig
3. Drittel:
42:03 2:4 Maximilian Radtke (Elmar Walter) Floorball Grizzlys Salzwedel
42:34 2:5 Chris Heymann Floorball Grizzlys Salzwedel
46:42 2:6 Felix Bünte Floorball Grizzlys Salzwedel
56:30 2:7 Steffen Thätner (Christian Schulze) Floorball Grizzlys Salzwedel

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Personalsorgen vor dem Salzwedel-Spiel

Kurz vor dem Spiel gegen den für Phönix unbekannten Gegner aus Salzwedel ist der Kader weiter zusammengeschrumpft. Neben den Langzeitverletzten und Kosmopoliten muss Spielertrainer Tino Pagel nun auch noch um die Stammspieler Nils Wranik (Fuß), Knut Woldt (Knie) und seinen eigenen Einsatz (Fuß + Knie + Erkältung) bangen. Auch der Einsatz von Neuzugang Karsten Krämer ist zurzeit noch fraglich.

Es kommt also an diesem Wochenende vor allem auf die verbleibenden Phönixe an, um die kleine Negativserie von zwei Niederlagen zu beenden, und um den zuletzt siegreichen Grizzlys (8:2 gegen SG MFBC/DHfK Leipzig II) trotz aller Personalsorgen ordentlich die Krallen zu stutzen.

Immerhin kann der Thüringer Export Samuel Kaufmann die dünne Personaldecke etwas aufbessern. Ob er sich zum Export-Schlager entwickelt, wird sich zeigen.

Informationen zum Ausgang des Spiels erscheinen wie immer auf dieser Homepage und auf unserer Facebook– und Twitter-Seite.

Phönix lässt weiter Federn

Die erste Saisonniederlage kassiert Phönix ausgerechnet gegen den bis dahin sieglosen Stadtrivalen.

Am vergangenen Sonntag trafen unsere Phönixe in heimischer Halle auf die Stadtrivalen von der SG SC DHfK II/MFBC Löwen II. Nach der Pokalniederlage gegen Ludwigshafen hatten sich unsere Feuervögel Großes vorgenommen, mussten nach 60 gespielten Minuten, 75% Ballbesitz und gefühlten 100 Schüssen auf das gegnerische Tor aber erkennen, dass man mit zwei geschossenen Toren einfach kein Spiel gewinnen kann.

Nach dem Anpfiff 11 Uhr entwickelte sich zwischen beiden Mannschaften zunächst ein wenig attraktives Spiel. Viele Fehlpässe und Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten führten dazu, dass der Ball zunächst eher selten in die Zugriffssphären der beiden Schlussmänner geriet. Unsere Phönixe versuchten zwar, den Spielaufbau der SG’ler durch Pressing frühzeitig zu stören, konnten daraus jedoch keine ernsthaften Torgelegenheiten kreieren, sodass sich die Kontertaktik des Gegners in der 16. Minute bezahlt machte, und Martin Nagel etwas glücklich von der Mittellinie zum 1:0 einnetzen konnte.

Nach der Pause begann Phönix energischer, musste jedoch bereits nach einer gespielten Minuten ein weiteres Gegentor verkraften. Tobias Schulze kam infolge eines schnellen Konters durch die Phönixabwehr, und erwischte im eins gegen eins den Phönix-Goalie Fuhrmann auf dem falschen Fuß.

Nun schienen die Phönixe endgültig erwacht zu sein. Einer Angriffswelle folgte die nächste, sodass Knut Woldt bereits in der 24. Minute  den Anschlusstreffer zum 2:1 für die Feuervögel besorgen konnte. Das Spiel begann nun zunehmend zu kippen, aber der Ball wollte heut einfach nicht ins Tor. Nach zahlreichen weiteren ungenutzten Chancen traf es Phönix gleich doppelt, als Krämer in der 31. Minute wegen überharten Körpereinsatzes für zwei Minuten auf die Strafbank musste und die DHfK Löwen ihr Überzahlspiel zur Wiederherstellung des 2-Tore-Vorsprungs durch einen Schuss von Denis Osatchuk nutzten. Die Phönixe machten nach diesem Rückschlag da weiter wo sie aufgehört hatten: mit Torschüssen. Doch erst Routinier Wildgrube schaffte es nach Vorlage von Wittwer, den Ball zum zweiten und letzten mal an diesem Tag im Tor der „anderen“ Leipziger zu versenken. Damit beendete René sein Durststrecke von elf Monaten.


Mit einem Stand von 3:2 ging es also ins letzte Drittel, und dieses sollte die Phönixe und deren angereiste Fans verzweifeln lassen.  Aus allen Rohren flogen die Bälle nun in Richtung DHfK Löwen Tor. Allein Krämer knallte den Ball um die 20 mal in Richtung gegnerisches Gehäuse. Auch der Rest der Phönixe beteiligte sich am lustigen Preisschießen, bei dem aber letztendlich keiner auch nur einen Lutscher ergattern sollte. Flogen die Bälle einerseits viel zu häufig teils weit am Tor vorbei, traf man ansonsten nur Alu (Joël, Ralph), die eigenen oder gegnerischen Spieler,  oder den Helm des Torhüters, welcher zu allem Übel für die Phönixe die wenigen wirklich platzierten Schüsse stark parierte. Auch ein Überzahlspiel kurz vor Schluss konnten die Phönixe nicht mehr nutzen, sodass man am Ende mit einer bitteren und mehr als unnötigen Niederlage in der Spielerkabine verschwand.

In zwei Wochen geht es nun gegen die Grizzlys aus Salzwedel, und es bleibt zu hoffen, dass die Feuervögel genug Zielwasser zu sich nehmen um endlich wieder einen Sieg einfliegen zu können.

 

1. Drittel:
16:31 1:0 Martin Nagel SG MFBC Löwen II/SC DHfK Leipzig II
2. Drittel:
21:17 2:0 Tobias Schulze SG MFBC Löwen II/SC DHfK Leipzig II
24:13 2:1 Knut Woldt FBC Phönix Leipzig
31:39 2′ Karsten Krämer FBC Phönix Leipzig
32:30 3:1 Denis Osadchyuk SG MFBC Löwen II/SC DHfK Leipzig II
33:46 3:2 René Wildgrube (Ralph Wittwer) FBC Phönix Leipzig
37:13 2′ Lukas Richter SG MFBC Löwen II/SC DHfK Leipzig II
3. Drittel:
Keine Ereignisse

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Topscorer verletzt

Phönix Leipzig läuft derzeit ohne seinen erfolgreichsten Torschützen auf: Johannes Wurlitzer muss beim FBC wegen erneuten Knieproblemen pausieren. Bereits in der Vergangenheit war er gezwungen, wegen Schmerzen im Knie den Sport zwischenzeitlich an den Nagel zu hängen.

Bei einem Vorbereitungsturnier im August in Wernigerode sind nun erneut Probleme aufgetreten, sodass er dort das Spielen abbrechen musste. Nachdem die Schmerzen in den folgenden Wochen nicht verschwanden, sollte zuletzt eine MRT-Untersuchung Gewissheit bringen. Die jüngsten Ergebnisse sind für den Spieler jetzt niederschmetternd: Plica Syndrom. Damit ist die Saison für Wurlitzer wohl gelaufen. Sowieso stellt sich nach dieser Diagnose die Frage, wie bzw. ob es sportlich für ihn weitergeht. Eine OP ist eine Option, aber wäre es die richtige?

In der vergangenen Saison war der Center mit 24 Toren und 13 Vorlagen an mehr als der Hälfte aller Phönix-Tore beteiligt.

Pokalfeuer der Phönixe erlischt in Ludwigshafen

Punkt 9 Uhr startete die Phönixschar mit einem Kleinbus und zwei Pkw gen Westen. Vorbei an Erfurt, Eisenach, Gießen, der frankfurter Skyline, Darmstadt und quer durch Mannheim hindurch, ging es in dessen westrheinische Schwesternstadt Ludwigshafen. Die Franz-Zang-Halle war dank Navi schnell gefunden und der Vogelzug hatte „sein Ziel erreicht.“ Nun ging es in die Halle. Vor gut sieben Zuschauern machten sich die Phönixe warm und merkten schnell, dass man auf dem hiesigen Hallenboden zwar nur schwer ausrutschen, dafür aber umso schlechter schießen kann. Aufgrund einer radiergummiartigen Beschichtung des Untergrundes war es nämlich beinahe möglich mit der Kelle an diesem hängen zubleiben.

Kurz vor 15 Uhr versammelten sich die angereisten 12 Feuervögel (neben den Langzeitverletzten Winzler und Wurlitzer fehlten zudem Ellwanger, Krämer, Schmid, Staake)  dann vor ihrem Tor und beschworen mit einem lauten „Phönix Leipzig“ ihren Willen, in die zweite Runde einzuziehen.

Auftakt nach Maß für Phönix Leipzig

Das Spiel begann zunächst ganz im  Sinne der Phönixe.  Man konnte den Ball in den eigenen Reihen halten und erste Akzente nach vorn setzen, sodass nach zwei gespielten Minuten der Ball bereits im Tor der Rheinländer zappelte. Ralph Wittwer hatte den Ball aus dem Halbfeld in Richtung Tor gestochert, wo dieser dann irgendwie am Torhüter vorbei kullerte. Auch wenn das Tor auf dem, von den Ludwigshafenern selbst gemalten, Spielprotokoll Florian Fischer gutgeschrieben worden war, hatte dieser nach eigener Aussage den Ball nicht mehr entscheidend abfälschen können. Trotz der frühen Führung setzte man bei den Phönixen weiterhin auf das bewährte Pressing und versuchte somit die Konterversuche des Gegners im Keim zu ersticken. Dies gelang auch recht gut, wobei sich die Baustellen, die am Ende zur Niederlage der Feuervögel führen sollten, bereits zu zeigen begannen. In der Defensive klafften große Löcher, die Verteidiger standen zu weit weg von den gegnerischen Angreifern und man bekam den Ball in den wenigen gefährlichen Situationen der ersten zehn Minuten nicht aus der Gefahrenzone heraus.  In der Offensive schaffte man es nicht, die zum Teil schön gespielten Kombinationen konsequent zu Ende zu fahren. Die Torschüsse waren oft zu harmlos und Dribblings blieben meist an der nächsten oder übernächsten gegnerischen Kelle hängen. So war es auch spielbezeichnend das der Treffer zum 0:2 aus einem Eigentor der Ludwigshafener resultierte. Für den Rest des ersten Drittels wechselten sich die schwerfälligen Versuche der Phönixe, die Führung noch einmal zu erhöhen, mit schnellen Kontern der Ludwigshafener ab, wobei jedoch kein weiteres Tor mehr fallen sollte. Zur Drittelpause konnte Phönix auf eine schmeichelhafte 2:0 Führung blicken. Man musste nun einfach aufwachen und die guten Ansätze des ersten Durchgangs in zählbares ummünzen.

Nichts zu holen in Rheinland-Pfalz. Phönix unterliegt Ludwigshafen in der 1. Runde des FD-Pokals 2:6.

Ludwigshafen dreht das Spiel

Den sprichwörtlichen Schalter legten jedoch nur die Olympianer vom VBC um. Mit aggressivem Pressing drängten die Ludwigshafener auf den schnellen Anschluss, welcher bereits in der 22. Spielminute durch Phillip Schuster (nach Vorlage von Steffen Hemberger) im Kasten von Torhüter Fuhrmann einschlug. Nach diesem Tor wirkte Phönix wie geschockt. Man bekam den Ball nur selten aus der eigenen Hälfte und verspielte wunderbare Konterchancen auf eine Art und Weise, die man nach den Auftritten der Phönixe im Ligaalltag nicht für möglich gehalten hätte. Die Strafe folgte wie so oft auf den Fuß und der Gegner  schoss nach 25 Minute zunächst den Ausgleich, und nur 11 Sekunden später gar die 3-2 Führug, wobei Phillip Schuster hierbei seine Treffer Nummer zwei und drei markierte und zum dauernden Unruheherd in der Leipziger Abwehr zu werden drohte.

Phönix gibt das Spiel aus den Händen

Die Phönixe gaben nicht auf und versuchten sich durch ein konsequenteres Angriffsspiel wieder zu rehabilitieren, aber die nun häufiger werdenden Torschussmöglichkeiten wurden größtenteils von der Ludwigshafener Verteidigung geblockt, landeten am Aluminium oder beim gegnerischen Goalie der zwar viel fallen,aber nichts durchließ. In diese Phase, in der Phönix begann das Spiel langsam wieder an sich zu ziehen, fiel dann die erste 2-Minuten Strafe des Spieles, und das ausgerechnet für die Phönixe. Ein weiter, hoher Ball in Richtung Phönix-Tor fiel Kapitän Nils Wranik auf den Kopf, welcher daraufhin (zurecht) wegen Kopfspiel auf der Strafbank platznehmen durfte. Überstanden die Phönixe diese Unterzahlsituation noch unbeschadet und gar mit einigen Chancen auf eigener Seite, nahm die folgende einen schlechteren Lauf. Wegen wiederholtem Stockschlag wurde Tino Pagel nach 38 Minuten für zwei Minuten vom Spielfeld geschickt, und musste von dort aus machtlos zusehen, wie Phillip Schuster sein viertes Tor nach Vorlage von Patrick Pfanne erzielte, und die Phönixe mit einem 2:4 Rückstand und hängenden Köpfen in die zweite Pause gehen mussten.

Vergeblicher Kampf und Krampf bis zum Abpfiff

Das letzte Drittel ähnelte in etwa dem Verlauf des vorangegangenen: Nach einem schnellen Gegentor in der 41.Minute durch Volker Wahl, versuchte sich Phönix nun immer krampfhafter Torchancen zu erspielen, wobei die Durchschlagskraft im Angriff jedoch schlicht und ergreifend fehlte. Weder die Offense um Woldt, Barthel und Frühauf, noch die um Wittwer, Fischer, Schröter und Wildgrube fand einen Weg durch die diszipliniert um jeden Ball kämpfende Defensive der Ludwigshafener. Im Gegenzug konnten diese immer wieder gefährliche Konter setzen, wobei vor allem das überlegte und genaue Passspiel durch die Lücken der sehr nervös spielende Abwehr der Phönixe immer wieder für Gefahr sorgte. Den Endstand zum 6:2 erzielte wiederum Volker Wahl in der 54. Spielminute.

2:6 … verloren… gegen Ludwigshafen. Da war die großartige Versorgung seitens der Gastgeber mit Wasser, Bier & Brezeln für Phönix leider nur ein schwacher Trost.

Lange Heimreise zurück nach Sachsen

Nach dem Spiel lag ein seltsamer Ausdruck von Unglaube, Niedergeschlagenheit aber auch Selbstkritik  in den Gesichtern der Phönixe. Niemand hatte mit dieser Niederlage wirklich gerechnet, und keiner war darauf vorbereitet mit leeren Händen die lange Heimreise nach Sachsen antreten zu müssen. Doch war die Pokalniederlage die nur logische  Folge der unkonzentrierten Leistung aller Phönixe an diesem Tag.  Bis auf unseren Goalie Fuhrmann, welcher auf der Rückfahrt folglich auch die Skatrunde im Bus vor Wildgrube, Fischer und Wittwer überzeugend für sich entschied, war keiner in der Lage, sein gesamtes Leistungspotenzial abzurufen, sodass es gegen die hochmotivierten und wacher wirkenden Ludwigshafener einfach an Möglichkeiten fehlte, diese nach dem ersten Drittel in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Es bleibt zu hoffen, dass die Phönixe am kommenden Sonntag im Leipziger Stadtderby gegen die SG SC DHfK II/ MFBC Löwen II aus ihrer eigenen Asche auferstehen und zumindest in der Liga wieder ihre wahre Stärke abrufen können.

1. Drittel:
2:21   0:1 Florian Fischer (Ralph Wittwer) FBC Phönix Leipzig
10:26   0:2 Eigentor Leipzig
2. Drittel:
22:14   1:2 Phillip Schuster (Steffen Hemberger) VBC Olympia Ludwigshafen
25:37   2:2 Phillip Schuster (Volker Wahl) Ludwigshafen
2548   3:2 Phillip Schuster Ludwigshafen
29:21   2′ Nils Wranik Leipzig
38:26   2′ Tino Pagel Leipzig
39:27   4:2 Phillip Schuster (Patrick Pfanne) Ludwigshafen
3. Drittel:
41:36   5:2 Volker Wahl (Arne Hoffmann) Ludwigshafen
54:26   6:2 Volker Wahl Ludwigshafen

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