Der 11. Saisonsieg der Floorballer von Phönix Leipzig wurde am Ende nochmal überraschend zur Zitterpartie. Dem USV Jena gelang 105 Sekunden vor Spielende der Anschlusstreffer zum 5:6. Die Feuervögel agierten in den letzten Spielminuten zu passiv, ließen die Gäste noch zu zwei Toren kommen und verspielten dadurch beinahe eine komfortable 6:3 Führung. Für die Gäste schien vor rund 25 Zuschauern kurzzeitig noch einmal alles möglich. Zumal besonders in dieser Phase die guten Schiedsrichter die Reihen beider Mannschaften durch Zeitstrafen durcheinanderwirbelten. Höhepunkt dabei eine Zehn-Minuten-Strafe für den Jenaer Robert März wegen „unsportlichen Verhaltens“ – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Die #31 der Thüringer hatte sich aus Sicht der Unparteiischen unangemessen über die zuvor gegen ihn ausgesprochene Zwei-Minuten-Strafe beschwert. Daduch war für ihn das Spitzenspiel in Leipzig-Kleinzschocher frühzeitig vorbei. Er konnte sich aber von der Strafbank aus freuen, dass seine Teamkameraden nicht aufsteckten. Aber der Ausgleich blieb den Jenaern am heutigen Sonntag verwehrt. Phönix Leipzig verteidigte gut und machte mit der Zeit im Rücken den Sack anders als beim ersten Saison-Vergleich schon nach 60 Minuten zu.
Dass das genauso kommen würde, war eigentlich schon nach fünf gespielten Minuten anzunehmen. Phönix dominierte am Anfang das Spielgeschehen. Unmittelbar nach dem Anbully setzte beispielsweise der stark spielende Felix Hilla den ersten Schuss an den Pfosten und damit die erste Duftmarke. Drei Minuten später klingelte es im Kasten von Jena-Goalie Finn Jung. Marcus Barthel verwandelte nach starker Vorarbeit von Felix. Der Tabellenführer schien auf Kurs. Doch in der fünften Minuten musste plötzlich unsere Nummer 1, Artem Pokas, hinter sich greifen. Der völlig blank stehende Robert März versenkte den Ball locker zum Ausgleich. Im Anschluss verloren die Roten ihre Linie. Jena kam zu Abschlüssen, Phönix brachte den Gegner durch Fehler ins Spiel. Erst zehn Sekunden vor der Drittelpause konnte #12 Maximilian Wagner für etwas Beruhigung sorgen. Er verwandelte die Vorlage von #73 Tino Pagel zur erneuten Führung.
Im zweiten Drittel sorgte dann #92 Jakob Neumann für frischen Wind in den Phönix-Reihen. Zwei Mal bediente er in den Anfangsminuten glänzend die #27, Tobi Schulze. Beim ersten Mal scheiterte dieser noch unglücklich an sich selbst, beim zweiten Versuch zeigte er wieder sein Können und brachte Phönix mit 3:2 in Front. Zuvor hatte Jena ein Überzahlspiel erfolgreich zu Ende gespielt. Im weiteren Spielverlauf erhöhten #8 René und erneut #27 Tobi auf 5:2. Jena konnte auf Abstand gehalten werden, wobei sich auch noch die #87 Mirko Körner mal wieder mit einem Distanztreffer in die Phönix-Torschützenliste eintragen konnte. Der Rest ist bekannt: Die am Ende triefenden Phönixe kamen mit einem blauen Auge davon und bescherten Spielertrainer Paul Moritz einen verdienten Erfolg im Abschiedsspiel. Die Nummer 11 hatte in der gleichen Sporthalle vor zweieinhalb Jahren gegen Partisan Connewitz sein Debüt im Phönix-Dress gefeiert. 19 Spiele später ist für den 23-jährigen Spielertrainer erstmal Schluss bei den Feuervögeln. Sein Team bedankte sich beim Coach mit einer kleinen Geste zum Anziehen und zum Essen. Alles Gute noch einmal an dieser Stelle für alles was jetzt kommt für dich, Paul!
Für die Phönix geht es jetzt unter dem neuen Trainerduo Schulze/Wagner weiter. Die Saison ist noch nicht vorbei. In zweiten Wochen winkt noch einmal Jena. Anfang April werden dann bei den Verbandsliga-Playoffs in Leipzig (Ausrichter: Phönix) die Floorball-Karten neu gemischt.
Phönix Leipzig – USV Jena 6:5 (2:1;2:1;2:3)
Phönix Leipzig:[T] Artem Pokas, Elias Dannenberg, [C] René Wildgrube, Sarah Geißler, Paul Moritz, Maximilian Wagner, Christina Löschner, Marcus Barthel, Tommy Kürschner, Tobias Schulze, Felix Hilla, Stefan Kloß, Tino Pagel, Mirko Körner, Jakob Neumann
1. Drittel: | ||||
3:10 | 1:0 | Marcus Barthel (Felix Hilla) | Phönix Leipzig | |
4:22 | 1:1 | Robert März (Frédéric Schoenfeldt) | USV Jena | |
7:24 | 2′ (Überharter Körpereinsatz) | Finn Jung | USV | |
19:50 | 2:1 | Maximilian Wagner (Tino Pagel) | Phönix | |
2. Drittel: | ||||
0:28 | 2′ (Stockschlag) | Felix Hilla | Phönix | |
0:42 | 2:2 | Marcus Richter (Marie-Charlott Rümmler) | USV | |
1:57 | 3:2 | Tobias Schulze (Jakob Neumann) | Phönix | |
13:43 | 4:2 | René Wildgrube (Paul Moritz) | Phönix | |
3. Drittel: | ||||
3:07 | 2′ (Wiederholte Vergehen) | Maximilian Wagner | Phönix | |
4:55 | 5:2 | Tobias Schulze (Marcus Barthel) | Phönix | |
5:45 | 2′ (Stockschlag) | |||
9:09 | 5:3 | Christopher Budras (Michael Koch) | USV | |
11:14 | 2′ (Wiederholte Vergehen) | Michael Neumann | USV | |
13:09 | 6:3 | Mirko Körner (Felix Hilla) | Phönix | |
14:59 | 6:4 | Marcus Richter | USV | |
15:39 | 2′ (Stoßen) | Robert März | USV | |
15:39 | 10′ | Robert März | USV | |
16:39 | 2′ (Stockschlag) | Paul Moritz | Phönix | |
18:15 | 6:5 | Marcus Richter | USV |
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