Phönix Leipzig steht vor zwei schweren Aufgaben am kommenden Wochenende. Rund einen Monat nach dem ersten Spieltag erwartet das Team den MFBC Leipzig/Grimma II in der Sporthalle an der Radrennbahn zur zweiten Saisonpartie. Der MFBC II und viele seiner Spieler besitzen jahrelange Zweitliga-Erfahrung, sie belegten dort in der vergangenen Saison einen souveränen dritten Platz. Nun tummeln sich die Floorball-Routiniers wieder in der Regio. Im Team mit dabei ist auch Christian Fritsche, Deutscher Meister im Floorball, der nach seinem Karriereende nun die Zweite Mannschaft des MFBC verstärkt. All diese Vorzeichen können für Phönix am Samstag, ab 13Uhr, nur eins bedeuten: sich beim Heimspiel gut verkaufen, das Spiel möglichst lange spannend zu gestalten und ein bisschen lernen.
Dabei dürfen die Feuervögel sich aber nicht völlig verausgaben. Denn bereits 19 Stunden nach Abpfiff müssen die Phönixe am Sonntag in Dessau wieder fit auf dem Parkett stehen. Dort sieht der Spielplan den ersten Saisonvergleich mit den Floorball Grizzlys aus Salzwedel vor. In der letzten Saison hatte der FBC beide Spiele gegen die Hansestädter verloren, traf dabei nur je zwei Mal das Tor. Es wird also schwer, am Wochenende die ersten Saisonpunkte zu ergattern.
Am Sonntag hieß es für den FBC Phönix Leipzig endlich Ligastart! Zum Auftakt ging es ins 150 km entfernte Wernigerode gegen die U-23 Mannschaft des Bundesligisten. Da der Spielplan erst am vorangegangenen Montag veröffentlicht wurde, konnten es viele Phönix-Spieler zeitlich so kurzfristig nicht zum Spiel schaffen. Einige waren noch im Urlaub. Es konnte dennoch ein 10-Mann Kader zusammengestellt werden, in dem mit Julian Hofer (CH) und Mirko Körner (einst UHC Döbeln) zwei Neuzugänge ihr Phönix-Debüt und Tino Pagel sein Comeback feiern konnte.
Der Plan, sehr kompakt zu stehen und möglichst lange die Null zu halten, wurde für die Leipziger bereits nach 40 Sekunden von Christopher Suske durchkreuzt, der glücklich zur 1:0 Führung treffen konnte. Wer glaubte, Leipzig wäre durch diesen Rückschlag aus der Bahn geworfen worden, hatte sich jedoch geirrt. Die Mannschaft von Trainer Paul Moritz spielte in der Folge taktisch sehr diszipliniert, ließ wenig Räume für den Gegner offen und kam mehrfach durch schnelle Konter zum Abschluss. Die beste Möglichkeit nutzte Kapitän René Wildgrube nach viereinhalb Minuten zum Ausgleich, indem er den Ball schön vorbei am Keeper ins lange Eck hob. Phönix-Keeper Artem Pokas hatte zudem einen sehr guten Tag erwischt und rettete einige Bälle für sein Team. Kurz vor Pause konnte er bei einem gegnerischen Konter das Eins gegen Eins für sich entscheiden und sicherte sensationell das Pausenergebnis (1:1).
In der Kabine hatte das Team aus Leipzig dann offenbar zu viel Gesprächsbedarf: Wegen verspätetem Wiedererscheinen auf dem Feld kassierte das Team eine 2-Minuten Zeitstrafe, die der Kapitän vorbildlich absaß. Kurz danach passierte dann gleich der nächste Aufreger: Tino Pagel erwischte bei einer Klärungsaktion den Gegenspieler unglücklich am Kopf. Die Schiedsrichter Hoffmann und Genzer zögerten nicht lange und sprachen eine 5-Minutenstrafe gegen den Verteidiger aus. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Mit viel Laufeinsatz und klugem Verschieben überstand Phönix jedoch die doppelte Unterzahl und auch als René Wildgrube zurückkehren durfte, sah es lange danach aus als würde Leipzig die komplette Unterzahl ohne Gegentor überstehen. Zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe schaffte Wernigerode es dann jedoch erstmals richtig gefährlich vors Tor und ließ sich diese Gelegenheit zur erneuten Führung nicht entgehen.
Wieder vollständig schaffte es Leipzig nicht, die Stabilität und Ruhe aus den Unterzahlminuten zu übernehmen, sondern agierte extrem hektisch und ohne Konzept. Die Folge waren schnelle Konter, die nach nicht einmal 10 Minuten zum 3:1 und 4:1 für die Hausherren führten. Durch eine Auszeit gelang es, sich wieder auf die taktische Grundordnung zu besinnen und Ruhe ins Spiel zu bringen. Kurz vor Ende des zweiten Drittels musste Keeper Artem Pokas dann aber doch nochmal hinter sich greifen, der bei einem Abschluss aus zentraler Position aus 2 Metern keine Abwehrchance hatte.
Im letzten Drittel, man war extra fünf Minuten eher aus der Kabine gekommen, begann Phönix gleich sehr dynamisch und mit viel Zug nach Vorne. Gleich nach zwei Minuten belohnte René Wildgrube sich und sein Team mit seinem zweiten Treffer am heutigen Tag. Beide Mannschaften ließen in der Folge weitere Chancen ungenutzt. Aber auch dieses Drittel sollte nicht gewonnen werden: Kurz vor Schluss entschied das gute Schiedsrichterduo korrekterweise auf Strafschuss, da zuvor ein Tor im eigenen Schutzraum verhindert wurde. Red Devil Christopher Suske trat an und markierte sicher seinen dritten Treffer der Partie. Dann war Schluss. Leipzig kann trotz der 2:6-Niederlage mit erhobenem Haupt nach Hause fahren. Sie haben sich in Anbetracht der angespannten Personalsituation und kurzen Vorbereitung teuer verkauft und können selbstbewusst in die nächsten Spiele gehen.
Nach fünf Monaten ohne Floorball-Pflichtspiel geht es für Phönix jetzt in die neue Saison. Zunächst fährt das Team heute nach Halle. Im Biberbau wartet die erste Garde der Saalebiber (USV Halle). Allerdings wird es hier noch nicht so ganz ernst: Der Zweitligist hat uns zu einem Test eingeladen. Da sagte Phönix nicht Nein, sondern packte die Floorballschläger und fährt noch heute Abend in die Universitätssporthalle (21 Uhr Anbully).
Für die Feuervogel ist der Vergleich die ultimative Generalprobe. Nach einem ersten Test Anfang September gegen Zweitligaaufsteiger TU Dresden (2:9-Niederlage) soll kurz vor dem Regio-Start noch schnell etwas Routine gesammelt und der letzte Rost von den Floorball-Schlägern abgeklopft werden.
Das wird auch höchste Zeit. Denn durch die kurzfristige Bekanntgabe des Regio-Spielplans kam unter der Woche noch ein zweiter Floorball-Termin für die Phönixe an diesem Wochenende hinzu: Sonntagmittag beginnt in Wernigerode der 1.Spieltag. Dann geht es plötzlich wieder darum, Punkte zu sammeln. Und die könnten in diesem Jahr wichtiger werden als jemals zuvor. Denn glaubt man den Worten der Spielbetriebskommission (SBK), dann werden nach dieser Saison auch Teams absteigen. Das Wort „Verbandsliga“ ist gefallen. Wir sind gespannt, was sich die Floorball-Leitung ausdenkt und freuen uns, dass in diesem Jahr zunächst noch alles prinzipiell beim Alten bleibt.
Zweigeteiltes Leipzig
Ein wenig komisch ist es allerdings schon, dass der Regio-Konkurrent MFBC Leipzig II seine Heimspiele offenbar in Grimma austrägt und trotzdem in der Sachsen-Anhalt-Staffel spielt. Denn Partisan Connewitz hat die gleiche Leipziger Heimspielstätte wie wir, spielt aber (anders als Phönix) in der Sachsen-Staffel.
Aber die Einteilung hat vermutlich etwas mit der Förderung der zweiten Mannschaften zu tun. Zur Erinnerung: Vermutlich aus Mangel an Herausforderungen für einige Teams sollte zwischenzeitlich bereits ab sofort eine Regionalliga mit allen starken Mannschaften unterhalb der 2.Liga eingeführt werden. Mäßig spielende Teams sollten unterdessen in eine Verbandsliga outgesourct werden. Diese Lösung ist vorerst vom Tisch.
So ist es wohl ein Kompromiss, dass jetzt der Zweitliga-„Absteiger“ MFBC Leipzig II (2013/2014 Platz 3 in Liga 2!), der UHC Weißenfels II und die Red Devils II in eine Staffel zusammengesteckt wurden. Das verspricht viele Regio-Duelle auf Top-Niveau.
Die 2. Liga ist ja für einige Teams mittlerweile uninteressant geworden, da die Lizenzgebühren dort von 20 auf unfassbare 60 Euro angestiegen sind. So tummeln sich Top-Mannschaften nun im gleichen und günstigeren Becken wie Phönix Leipzig. Das heißt für die Feuervögel, dass es zunächst wohl bestenfalls um Platz vier geht in der Staffel 2. Von der goldenen Ananas wollen wir mal noch nicht reden.
Aber vielleicht ist die Rechnung ja doch nicht zu einfach. Phönix verzeichnet einige Zu- und Abgänge. Nach dem Weggang von Joel befindet sich nun auch wieder ein Schweizer im Team. Mehr dazu in den kommenden Wochen. Dann können wir vielleicht auch einen kompletten Spielplan veröffentlichen. Phönix!
Das Phönix-Team hat sich darauf geeinigt, in diesem Jahr auf eine Pokal-Teilnahme zu verzichten. Dadurch werden Kosten eingespart. Denn je nach Los-Glück würden bei einem Heimspiel wieder für unsere Verhältnisse hohe Schiedsrichter-Kosten auftreten. Bei einem Auswärtsspiel, das im Extremfall bis nach Konstanz führt, würde entsprechend Sprit-Geld anfallen.
Dabei sind Pokal-Teilnahmen spannend und bieten neue, unbekannte Gegner. Wo geht die Reise hin? Wer kommt nach Leipzig? Die Auslosung zieht Jahr für Jahr die Blicke auf sich. Einmal mussten wir anschließend nach Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz fahren, zwei Mal kamen Teams nach Leipzig. Unvergessen, unsere 3:4-Suddendeath-Niederlage gegen Zweitligist Floorball Butzbach vor zwei Jahren. 90 Sekunden länger und es wäre zum Penalty-Schießen gekommen.
In diesem Jahr bleibt Phönix beim Floorball-Deutschland-Pokal Zuschauer. Mal schauen, was 2015 passiert.
Phönix Leipzig hat für den bundesweiten Wettbewerb Stadtradeln das Sportgerät gewechselt und ordentlich in die Pedale getreten. Innerhalb von drei Wochen sammelten wir, auch mit Hilfe von Freunden, über 5000 Kilometer. Mit dieser Summe haben wir theoretisch 733 Kilo CO2 eingespart (so viel wie ein 7-Liter-Auto auf 4500 Kilometern).
Da unter den 50 aktivsten Teams drei Mal 500 Euro verlost wurden, war es auch unser Ziel, in diesen Top-Bereich reinzuradeln. Doch die besten Teams überboten sich gegenseitig bei den Kilometern. So landete Phönix im leipzigweiten Vergleich auf dem immer noch tollen 67. Platz, knapp hinter den Leipziger Meteorologen. Immerhin: Unter anderem die Jungen Christen, die Naturkita Wassermühle und das Leipziger Jobcenter konnten auf die Plätze verwiesen werden. 🙂
Die fleißigsten Phönix & Friends-Pedalritter waren Dirk und Tim. Rad-Fan Dirk sammelte unglaubliche 1600 Kilomter. Auch der nach Glasgow ausgeliehene Tim Winzler radelte über sportliche 800 Kilometer. Dennoch waren die gesammelten Kilometer eine Teamleistung, wo jeder gefahrene Kilometer zählte. Mal schauen, was im nächsten Jahr möglich ist.