Es ist Herbst geworden. Die Blätter fallen und die Regenzeit vertreibt die letzten Erinnerungen an den Sommer. Mitten in dieser tristen Jahreszeit trafen sich unsere Feuervögel am vergangenen Samstag zu einer Safari am Rande ihrer L.E.-tropole. Löwen waren gesichtet worden. Ein Rudel, bestehend aus erfahrenen Jägern und aufstrebenden Jungtieren. Und mit dieser Gefahr musste es unsere Vogelschar nun aufnehmen. 13 Löwen gegen 13 sagenumwobene Feuervögel – das Spektakel war angerichtet. Lang vergangen waren die Tage, an denen beide Floorball-Teams letztmalig aufeinander getroffen waren und sich bereits damals an Spannung kaum zu überbietende Gefechte geliefert hatten. Unvergessen zum Beispiel das 8:8 in der ersten Floorballsaison der Phönixe, als die Löwen mit ihrem Erfahrenen Rudel auf die gerade erst flügge gewordenen Phönixe trafen – und beinahe scheiterten.
Aber heute, vier Jahre später, fand ein anderes Spiel an einem anderen Ort statt, auch wenn sich viele von damals erneut gegenüber standen. Im ersten Spielabschnitt tasteten sich beide Kontrahenten zunächst einmal ab. Man ließ sich beim Spielaufbau gewähren, sodass auf beiden Seiten mehrfach gefährliche Abschlüsse in Richtung des gegnerischen Gehäuses durch die Verteidigungsreihen rauschten. Bereits in diesem eher ruhigen Spielabschnitt tat sich unser Torvogel und Ex-Löwe Sascha mit feurigen Paraden als Retter in der Not hervor, sodass es nach den ersten 20 Minuten ohne Zählbares von beiden Seiten in die Hallenecken ging.
Floorball-Löwen drehen langsam auf
Im zweiten Spielabschnitt nahm das Spiel dann deutlich an Fahrt auf. Während die Löwen versuchten ihre Routine auf dem Feld in Ballbesitz und Torabschlüsse umzuwandeln, lauerten unsere Phönixe auf sich ergebende Lücken in der Defensive der Löwen. Und sie hatten Erfolg!
In der 25. Spielminue erzielte Max nach schönem Zuspiel von Tino das überraschende, aber zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente, 1:0 für die Phönixe. Doch die Löwen schüttelten ihre Mähnen und gingen zum Angriff über. Allen voran der omnipräsente Löwenkönig Christian Fritsche, der in der 27. Spielminute zunächst das Spiel wieder ausglich und nur drei Minuten später die MFBC-Führung vorbereitete. Der im ersten Drittel noch so gut funktionierende Formationsflug der Phönixe, war zunehmend auseinandergebrochen, sodass die Löwen die entstehenden Lücken nur noch ausnutzen mussten. Fazit nach zwei Drittel für Phönix: Es ist noch Luft nach oben.
Kaum Tore auf beiden Seiten
Doch das letzte Drittel begann wenig verheißungsvoll… Nur eine Minute nach Wiederanpfiff erhöhte Junglöwe Schulemann auf 3:1 und löschte damit die soeben neu entfachten Flammen des FBC. Das Spiel kühlte etwas ab und es schien den grau-melierten Löwen langsam aber sicher die Puste auszugehen. Phönix konnte wieder mehr Spielanteile für sich gewinnen und tauchte immer öfter gefährlich nah vor der Löwenhöhle auf. Auffälligster Phönix zu diesem Zeitpunkt war jedoch weiterhin Goalie Sascha, der die nun zum Teil ungestüm geführten Nadelstiche der Löwenoffensive hervorragend entschärfte. In der 50. Spielminute punkteten die Löwen durch ihren Leader Fritsche trotzdem noch ein letztes Mal. Nach einer 2-Minutenstrafe gegen den Phönix Gecko erzielte der amtierende Deutsche Meister das 4-1 gegen die dezimierten Phönixe. Doch nun zeigten die Phönixe noch einmal, aus welchem Holz sie geschnitzt sind: Durch aggressives Pressing gelang es den Phönixen die Raubkatzen immer mehr gegen die Wand zu spielen. Nur die Tore wollten nicht mehr fallen. Ein ums andere Mal flackerte noch einmal die Flamme der Hoffnung auf, das Spiel vielleicht doch noch drehen zu können. Doch zu mehr als einem weiteren Tor durch Tino Pagel reichte es am Ende nicht mehr.
Am Ende stand eine 4-2 Niederlage, die so nicht nötig gewesen wäre. Man hatte die Löwen im Griff und verkaufte sich teuer… die Belohnung für die eigenen Mühen ließ man jedoch liegen.
Mit ein paar Kratzern zogen sich die Löwen nach dem Spiel als Sieger mit ihren Floorballschlägern in ihre Höhle zurück und dürften bis zum Rückderby im nächsten Jahr gewarnt sein, den Kampf, gegen eine feurige Vogelschar, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Spielprotokoll:
[T] Sascha Leopold, Julian Hofer, Maik Biedermann, Niklas Noth, Artem Pokas, [C] René Wildgrube, Stefan Kloß, Tommy Kürschner, Marcus Barthel, Maximilian Wagner, Tino Pagel, Mirko Körner | ||||
—— | ||||
1. Drittel: | ||||
Keine Ereignisse | ||||
2. Drittel: | ||||
24:31 | 1:0 | Maximilian Wagner (Tino Pagel) | FBC Phönix Leipzig | |
26:33 | 1:1 | Christian Fritsche (Jan Siebenhüner) | MFBC Leipzig/Grimma | |
29:38 | 1:2 | Mathias Digulla (Christian Fritsche) | MFBC | |
3. Drittel: | ||||
41:07 | 1:3 | Max Schulemann | MFBC | |
48:49 | 2′ | Stefan Kloß | Phönix | |
50:25 | 1:4 | Christian Fritsche (Jan Siebenhüner) | MFBC | |
58:22 | 2:4 | Tino Pagel | Phönix |
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