Kurz vor dem wichtigen Floorball-Derby gegen Partisan ist Phönix Leipzig erstmals in dieser Saison unter den Playoff-Strich gerutscht, und das ohne selbst gespielt zu haben.
Die Red Devils II haben sich zum Jahresbeginn tüchtig verstärkt und sind jetzt mit sieben Punkten aus den drei letzten Spielen vom vorletzten auf den dritten Platz vorgerutscht. Gestern schlugen die Wernigeroder – irgendwie schon wenig überraschend – den Weißenfels-Bezwinger Floorball Grizzlys Salzwedel mit 4:2. Damit scheinen die ersten drei Plätze in der Staffel aktuell vergeben – an Weißenfels II, Wernigerode II und Salzwedel. Dahinter streitet sich Phönix mit Partisan Connewitz und dem SV Rotta um Platz vier.
Playoff-Luft wird dünner für Phönix Leipzig
Die Luft nach oben wird also dünner, zumal auch der USV Halle II (7.) offenbar neue Kräfte im Team hat. Die Saalebiber rangen am gestrigen Sonntag die Partisanen (Phönix‘ nächster Gegner) – mit 11:5 nieder und wittern jetzt wahrscheinlich auch wieder Morgenluft beim Playoff-Wettrennen. Da bleibt den Feuervögeln nur eins übrig: Den Stiefel runterspielen und mal schauen, wo man mit dem neuen Kader nach 12 Spieltagen steht.
Die Regio-Ergebnisse vom Wochenende:
USV Halle – Partisan 11:5
Salzwedel – Wernigerode 4:2
… präsentierten sich unsere Feuervögel am vergangenen Samstag in ihrem ersten Auswärtsspiel der Saison 2013/14. Nach den beiden deutlichen Auftaktniederlagen in Pokal und Liga (ohne Torerfolg) gelang unseren Leipziger Jungs und Mädels mit einem hart erkämpften 4:2 Sieg gegen die „kleinen Teufelchen“ aus Wernigerode der lang ersehnte Befreiungsschlag.
Unsere Phönixe, welche nach der Absage von 15 (!) Spielern lediglich mit zehn Feldspielern nach Wittenberg reisten, mussten bei der Ankunft in der Rottaer Heimspielhalle einen weiteren Verlust beklagen, da Dauer(b)renner Jan Ladiges krankheitsbedingt das Spiel von der Bank aus beobachtete und fleißig Fotos schoss. Somit musste Spielertrainer Karsten Krämer Abstand von seiner geplanten Zwei-Reihen-Taktik nehmen. Als einziger Lichtblick schien unseren Leipzigern das Comeback von Torhüter Peter Fuhrmann, welcher nach überstandener Schulterverletzung nach langer Pause endlich wieder zwischen den Phönixpfosten hocken konnte.
Zu neunt warf man sich also ins Getümmel des ersten Drittels und musste schnell erkennen, dass gegen die Red Devils II einiges besser lief als in den letzten Spielen: Phönix war sowohl körperlich als auch psychisch schnell in der Partie. Während die Defense die taktischen Vorgaben des Coaches zu dessen Zufriedenheit umsetzte, konnte sich Fuhrmann im Tor durch glänzende Reflexe auszeichnen. Mit überfallartigen Vorstößen strahlte man zudem häufig Gefahr in der Offensive aus. In der 19. Minute war es dann endlich soweit: Das erste Phönixtor der Saison war gefallen. Nach einem schönen Querpass von Maik Biedermann versenkte Max Wagner den Ball in der Harzer Hölle und verbuchte damit außerdem das erste Großfeldtor seiner Karriere. Herzlichen Glückwunsch!
Und für Statistik-Fans: Damit endete eine lange Durststrecke. Phönix war seit 148 Minuten im Großfeld-Betrieb ohne Torerfolg geblieben. Das letzte Tor schoss vor knapp 13 Monaten Johannes Wurlitzer am 15. September 2012 im Pokalspiel gegen Butzbach (3:4 n.V.)
Nach den lobenden Worten von Coach Krämer in der Drittelpause begann das Mitteldrittel mit viel Druck von der Gegenseite.
Die jungen Spieler aus Wernigerode drängten zunehmend auf den Ausgleich und setzten die Abwehr der Leipziger zunehmend unter Druck. Binnen sieben Minuten drehten die Teufel das Spiel und führten nach Toren von Könnemund und Berg nach 27 gespielten Minuten mit 2-1. Wer jetzt erwartete, dass die stark dezimierten Feuervögel auseinanderbrechen würden, hatte sich getäuscht. Phönix besann sich wieder auf sein kämpferisches Auftreten aus dem ersten Drittel und konterte postwendend. Allen voran Karsten Krämer, der eine Minute nach der teuflischen Führung den Ball mit einem satten Fernschuss unter die gegnerische Latte nagelte. Das Spiel wurde nun zu einem offenen Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften. Ein ums andere mal rettete Phönix-Goalie Fuhrmann das Unentschieden für die Leipziger und scheiterten die Phönixe auf der anderen Seite am Goalie der Devils oder am eigenen Unvermögen vor dem gegnerischen Tor. Erst ein schöner Alleingang von Rene Wildgrube in der 35. Spielminute brachte die Phönixe wieder in Front und in die heiß ersehnte zweite Pause.
Mit der Führung im Rücken ging es ins finale Drittel. Phönix kämpfte und stämmte sich mit aller Kraft gegen den erneuten Ausgleich der Wernigeröder. Auch wenn die Luft bei allen knapp wurde, liefen und liefen die Phönixe jedem Ball hinterher und gingen keinem Zweikampf aus dem Weg. Man warf sich in die Schussversuche der Devils und schaffte es auch weiterhin die eigenen Angriffsbemühungen voranzutreiben, wobei sich vor allem Hendrik Frühauf, bei seinem vorerst letzten Spiel im grünen Federkleid, durch sein abgezocktes Verhalten in der Defense hervortat. Mit dieser Moral konnte auch die späte Zwei-Minuten-Strafe von Torschütze Wildgrube unserem Team nichts mehr anhaben. In Unterzahl gelang es Goalie Fuhrmann und Neu-Talent Fabius Frantz sogar noch ihre starke Leistung am heutigen Tag zu krönen. Fuhrmann bediente mit einem weiten Auswurf Frantz mustergültig, welcher dem Torhüter der Teufel bei seinem ersten Phönixtor, im eins gegen eins, keine Chance ließ.
Bleibt zum Abschluss noch das Fazit des Trainers: „Kämpferisch starke Leistung, gute Umsetzung des angestrebten taktischen Systems und gute Eingliederung der Neu-Phönixe Johanna Kauschke, Ludwig Bode und Fabius Frantz.“
Mit diesem ersten Sieg in der noch jungen Saison meldet sich Phönix Leipzig endgültig zurück auf dem Großfeld und ist bereits jetzt Feuer und Flamme auf das Derby gegen Partisan Connewitz am 19.10.2013 in Leipzig.
Am morgigen Freitag fährt Phönix Leipzig zur Unihockeynacht nach Magdeburg. Nach der Kleinfeldsaison wird man zum einen erstmals nach über einem Jahr Pause auf Großfeld spielen und zum anderen dabei wieder alte Bekannte treffen: Unter anderem wartet die Truppe von Partisan Connewitz auf uns und ebenfalls die Leipziger Kollegen des SC DHfK. Es dürfte also in Magdeburg zu netten Pleißestadt-Derbys kommen. Weitere Gegner wie den PSV Dessau und die Red Devils Wernigerode kennt man ebenfalls noch aus den Großfeldjahren. Wir freuen uns auf das Turnier und auf die alten Bekannten.